Max Planck (1858 - 1947), der "Vater der Quantenphysik"

Am 14. Dezember 1900 eröffnete er seinem kleinen Sohn Erwin beim morgendlichen Spaziergang im Berliner Grunewald, dass er das Gefühl habe, entweder eine Entdeckung allerersten Ranges gemacht zu haben, vielleicht vergleichbar mit den Entdeckungen Newtons, oder sich völlig zu irren. Er irrte sich nicht und wurde mit seiner Entdeckung zum "Revolutionär wider Willen" (in seinen eigenen Worten).
Einer seiner Lehrer hatte ihm abgeraten, Physik zu studieren, da alles Wesentliche bereits erforscht sei …
Albert Einstein (14.3.1879 - 18.4.1955)

Den Indeterminismus und den Zufall in der Quantenphysik konnte er - wie manch andere - nie wirklich akzeptieren, daher sein Ausspruch "Gott würfelt nicht!"
Manchmal wird ihm deshalb mangelndes Verständnis der Quantentheorie nachgesagt, doch es war Einstein, der Niels Bohr an der Solvay-Konferenz zur Deutung der Quantenphysik von 1927 täglich mit einem neuen Gedankenexperiment konfrontierte, an dessen Widerlegung sich Bohr die Zähne ausbeissen musste. (Ironie: eines dieser Gedankenexperimente konnte Bohr widerlegen, indem er Einstein darauf aufmerksam machte, dass dieser die Relativitätstheorie ausser Acht gelassen hatte).
Zusammen mit seinen Kollegen Boris Podolsky und Nathan Rosen ersann er das nach ihnen benannte EPR-Experiment, mit dem sie aufzeigen wollten, dass die QT unvollständig sei (sie nahmen an, es müsse "verborgene Variablen" geben, so dass in der QM nicht Zufall und Indeterminismus herrschen).
Louis De Broglie (1892-1987)

Er formulierte eine alternative Interpretation der Quantenmechanik, die "Theorie der Führungswelle" ("pilot wave theory"), die später unabhängig von ihm David Bohm aufgriff und ausarbeitete. Diese fanden aber in der etablierten Wissenschaft nie grossen Anklang, v.a. weil man sie - zu Recht oder Unrecht - ins "Reich der Metaphysik" verbannte.
Erwin Schrödinger (1887 - 1961)

Um seiner Unzufriedenheit mit der "Kopenhagener Deutung" Ausdruck zu geben und deren Aussagen "ad absurdum" zu führen, ersann Schrödinger sein berühmtes Gedankenexperiment mit der Katze.
Als er einmal erkrankte und mit Fieber im Bett lag, sass Niels Bohr die ganze Zeit an seinem Bett zu und redete weiter auf ihn ein: "Aber Erwin, Sie müssen doch einsehen, dass … ", bis Schrödingers Frau ihn herauskomplimentieren musste.
Er war ein recht libertärer Geist, der offen mit seiner Frau und seiner Geliebten zusammenlebte (etwas Klatsch darf auch sein, und er selbst hat nie ein Geheimnis daraus gemacht).
Niels Bohr (1885 - 1962)

Bei philosophischen Debatten konnte er oft mit einem Satz alles zurechtrücken oder es auf den Punkt bringen; hier eine schöne Würdigung seines Denkens:
«Eine systematische Darstellung seiner Philosophie hat Bohr nicht geschrieben. Er war der tiefste philosophische Denker unter den Physikern seiner Zeit; ein Fachphilosoph war er nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie er sich die philosophische Fachbildung hätte erwerben konnen. Er war dazu gleichsam ein zu leidenschaftlich philosophischer Kopf; er begann mit dem Buch zu diskutieren, ehe er es zu Ende gelesen hatte.» (aus: onlinelibrary)
Werner Heisenberg (1901 - 1976)

Er war der jüngste Teilnehmer an der Solvay-Konferenz von 1927, wo ihm aufgetragen wurde, jedes Mal in eine kleine Spielzeug-Trompete zu blasen, wenn … (ich mag mich nicht erinnern: war es jedes Mal wenn jemand eine treffende Bemerkung machte? oder wenn jemand etwas Falsches sagte? finde es weder online noch wüsste ich nicht mehr in welchem Buch nachsehen)
Wolfgang Pauli (1900 - 1958)

Der "Pauli-Effekt": «Es ist unmöglich,
dass sich Wolfgang Pauli und ein
funktionierendes Gerät im selben
Raum befinden.»
Pauli war unter Experimentalphysikern dafür berüchtigt, dass die Geräte jedesmal versagten oder sogar spontan zu Bruch gingen, wenn Pauli sich im selben Raum aufhielt. Einmal berichteten ihm Kollegen von der Fehlfunktion eines Apparates in einer anderen Stadt, in Göttingen, und meinten im Scherz, diesmal könne nicht Pauli die Ursache gewesen sei, da er sich nicht in der Nähe befand. Darauf korrigierte sie Pauli, er sei genau zu dieser Zeit mit dem Zug nach Kopenhagen an Göttingen vorbeigefahren.
Ein Hamburger Kollege erteilte ihm darum sogar Labor- und Institutsverbot.
Pauli selbst glaubte fest daran, dass dies keine Zufälle im üblichen Sinne sind, und zusammen mit dem Psychologen Carl Gustav Jung studierte er solche "Synchronizitäten", das akausale zeitliche Zusammenfallen von innerseelischen und äusseren Ereignissen.
Das war nur eine kleine Auswahl aller Wissenschaftler, die an der Ausarbeitung und Weiterentwicklung der Quantentheorie beigetragen haben. Ihnen allen gilt mein Dank.
Die Teilnehmer an der Solvay-Konferenz von 1927
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